Aktuelles


10.09.2021

Fünf Gründe, warum viele Menschen nicht den richtigen Job finden


Wer aktuell einen Job sucht, hat gute Karten: Unternehmen schreiben auf StepStone.de aktuell rund 20 Prozent mehr neue Stellen aus als vor der Corona-Pandemie. Und trotzdem gibt es eine Vielzahl an Personen, die noch nicht den passenden Job gefunden hat. Studien zeigen, dass rund jede*r Zweite im falschen Job steckt*. Der Grund: Die Jobsuche ist nicht effektiv. "Viele Menschen wissen gar nicht, wie sie an die Jobsuche herangehen sollen", sagt StepStone Karriere-Expertin Lea Schröder. "Wir wollen das ändern und Jobsuchende mithilfe künstlicher Intelligenz unterstützen, schnell und einfach passende Jobs zu finden."

StepStone hat analysiert, welche Hürden es am häufigsten bei der Jobsuche gibt, welche technischen Lösungen helfen können - und was sich langfristig ändern muss, um Bewerbungsprozesse besser zu machen.

1. Menschen suchen nur nach starren Jobtiteln

Wer nach einem neuen Job sucht, kennt sie: die klassische Suchleiste. Die meisten Menschen geben dort einen möglichen Jobtitel und einen Ort ein, an dem sie arbeiten wollen. Mit diesem Vorgehen verpassen Jobsuchende jedoch viele passende Stellen. "Bei der Suche nach dem richtigen Job geht es immer mehr um persönliche Präferenzen und Interessen. Wie wichtig ist mir ein hohes Gehalt? Wie weit möchte ich pendeln? Oder wie viel Wert lege ich auf flexible Arbeitszeiten? Eine Suchleiste kann all diese Punkte nicht berücksichtigen", sagt Schröder. StepStone geht daher künftig einen neuen Weg und setzt auf Conversational AI. Mithilfe eines auf Künstlicher Intelligenz basierenden Dialogs erfährt die Online-Jobplattform mehr darüber, was dem einzelnen Jobsuchenden wirklich wichtig ist. "Unsere Technologie findet durch gezielte Fragen heraus, wonach der einzelne Mensch sucht und schlägt passende Jobs per WhatsApp oder SMS vor", sagt Schröder. "Damit bringen wir Menschen mit den richtigen Jobs schneller und besser zusammen."

2. Bewerber*innen kennen ihre wahren Stärken nicht

Um zu wissen, welcher Job wirklich zu einem passt, sollten Bewerber*innen nicht nur über ihre fachlichen Kompetenzen Bescheid wissen, sondern auch über ihre sogenannten Soft Skills. In einer StepStone Studie kam heraus, dass für 73 Prozent der Personaler*innen die Persönlichkeit der Bewerber*innen wichtiger ist als die fachliche Qualifikation. "Wir wollen Bewerbenden die Möglichkeit geben, ihre eigenen Stärken zu identifizieren und haben den TrueYou Persönlichkeitstest entwickelt", sagt Schröder. "Die Ergebnisse dieser Tests wollen wir künftig berücksichtigen, um Menschen noch gezielter Jobs vorzuschlagen, die wirklich zu ihnen passen." Der Bedarf seitens Bewerber*innen ist groß: In den vergangenen zwei Monaten ist die Anzahl derer, die den Persönlichkeitstest von StepStone durchgeführt haben, um ein Viertel gestiegen.

3. Lebenslauf: Bewerbende schöpfen Potenzial nicht aus

Der eigene Lebenslauf gilt als Eintrittskarte zum neuen Job. 91 Prozent der Recruiter*innen sagen in einer StepStone Studie, dass es das wichtigste Dokument bei einer Bewerbung sei. Doch bei einigen Menschen liegt das Dokument in einem Ordner auf dem heimischen Laptop und wird nur sporadisch aktualisiert. "Das ist ein großer Fehler, denn wer seinen oder ihren CV auf StepStone.de hochlädt, erhöht die eigenen Chancen, einen passenden Job zu finden", sagt Schröder. "Je mehr Stationen und Fähigkeiten im System hinterlegt sind, desto besser kann unsere Technologie die Fähigkeiten eines Menschen mit passenden Jobs abgleichen." Immer mehr StepStone-User*innen nutzen das: Im Juli 2021 haben 5,9 Mio. Menschen einen CV in ihrem Profil hochgeladen - das ist eine Verdopplung im Vergleich zum Januar.

4. Die Bewerbung dauert zu lange

Jede*r vierte Jobsuchende gibt in der StepStone Studie an, nicht genügend Zeit für den Bewerbungsprozess zu finden. Insbesondere bei der Formulierung des Anschreibens haben viele Probleme (39 Prozent). Dabei verlangen das immer weniger Unternehmen. "Immer mehr Arbeitgeber verzichten im ersten Bewerbungsschritt auf den Dokumenten-Stapel von Anschreiben, Zeugnissen und Arbeitsproben", sagt Schröder. "Stattdessen können sich Kandidat*innen bei vielen Jobs mit nur einem Klick und dem hinterlegten Lebenslauf bewerben." Auf StepStone.de ist mittlerweile bei mehr als jeder dritten Stellenausschreibung eine sogenannte "schnelle Bewerbung" möglich. "Das erleichtert es besonders, sich über das Smartphone zu bewerben", sagt Schröder.

5. Menschen haben keine Gehaltsvorstellung

Gehalt ist in Deutschland immer noch ein Tabuthema: Obwohl neun von zehn Personen sagen, dass das Gehalt das wichtigste Kriterium bei der Jobsuche sei, wissen die wenigsten, welches Gehalt sie verlangen können. "Um mehr Gehaltstransparenz zu schaffen, hat StepStone dieses Jahr Gehaltsspannen bei Jobs auf StepStone.de eingeführt", sagt Schröder. "Dennoch raten wir Jobsuchenden unbedingt, sich vorab zu informieren und die Spanne als eine Art Orientierungshilfe zu sehen: Habe ich als Bewerber*in beispielsweise schon viel Erfahrung in der Tätigkeit und bereits Personalverantwortung? Dann spricht nichts dagegen, sich am höheren Gehalt zu orientieren. Ist man hingegen vielleicht Quereinsteiger*in dem Beruf, sollte man das in der Gehaltsvorstellung ebenso berücksichtigen."

*Gallup Engagement Index 2020: https://ots.de/tuWyUi

Über die Studie

Wie funktionieren Jobsuche und Bewerbung im Jahr 2020? Was wird 2021 wichtig? Und wie wird die Qualität von Bewerbungsprozesse bewertet? Die Studie untersucht die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt für Beschäftigte unterschiedlicher Berufsgruppen, gibt Einblick in die Präferenzen und Erwartungen bei der Jobsuche und schildert die Erlebnisse der Arbeitnehmer*innen im Bewerbungsprozess. Auch die Erfahrungen von Recruiter*innen in Bezug auf die Erstellung von Stellenanzeigen und Personalgewinnung wird analysiert. Außerdem zeigt die Studie erste Auswirkungen der Covid-Pandemie auf Gehaltserwartungen und -verhandlungen. Für die Studie hat StepStone im September und Oktober 2020 in zwei Online-Befragungen insgesamt 28.000 Beschäftigte befragt. Darunter waren rund 2.700 Führungskräfte sowie rund 2.000 Recruiter*innen und Manager*innen, die für die Personalbeschaffung zuständig sind.